Panorama Art Prospect ist eine Videoarbeit, die ihren Ursprung in Worpswede hat. Gert Bendel lernte diesen Ort als Stipendiat kennen, der bis heute berühmt ist für die Künstlerkolonie, die um die Jahrhundert-wende hier entstand. Unter dem Eindruck der autarken Kunst-Gemeinde, in der bis heute viele Künstler versuchen den alten Meistern gleich zu tun, entstand eine künstlerisch-soziologische Recherche, die gleichzeitig stark selbstreflexive Züge trägt. Das eigene Selbstverständnis als Künstler trifft auf das hier vorgelebte Künstlerbild. Bis heute ist Worpswede auch eine Enklave für Künstler, die fernab der großen Metropolen in Zurückgezogenheit und mit Bezug zu Natur und Landschaft leben und arbeiten möchten. Ihnen begegnen die Erwartungen der Touristen, die Jahr für Jahr Worpswede wie eine Pilgerstätte der Kunst besuchen.

Dörte Meyer und Gert Bendel entwickelten eine museale Rauminstallation, in der zwei Videos auf Flachbildschirmen zwischen Originalgemälden der ersten Worpsweder Generation zu sehen sind. Abwechselnd entwickeln sich in beiden Videos aus den Landschaften dokumentarische Szenen der Worpsweder Gegenwart, die vor dem Hintergrund des Mythos der Vergangenheit erscheinen. Im filmischen Selbstportrait ist auch Gert Bendel in seinem Atelier der Künstlerhäuser Worpswede zu sehen, wie er mit dem künstlerischen Schaffensprozess unter dem Eindruck großer Meister und der imposanten Landschaft ringt.